Beutler, Peter: Der Bunker von Gstaad

Emons Verlag, 336 Seiten, CHF 19.90

ISBN 978-3-7408-0608-8

Der Oberländer Autor Peter Beutler (77) wartet einmal mehr mit einem Stoff aus der jüngeren Schweizer Geschichte auf, den er mit fiktionalen Elementen und Figuren anreichert und zu einem spannenden Krimi verwebt. Im «Der Bunker von Gstaad» tauchen wir tief ein in das Räderwerk des Kalten Kriegs. Einer der Handlungsorte ist das Hotel Schweizerhof, der Tarnname für den Bunker bei Gstaad, in dem die Geheimarmee P-26 über hundert Männer und Frauen in den 80er-Jahren ausgebildet hat. Hier wurde der Kampf gegen die Russen geübt, falls sie mal die Schweiz hätten besetzen wollen. Und hier wird der autoritätsgläubige Alois Hofstetter eingezogen – für die Vorbereitung der Attentate in Bologna und München im Spätsommer/Herbst 1980.
Im Zentrum steht der Mord an Jules Abel (85), Oberstleutnant a.D., von Mitte April 1990, der die P-26 kritisch betrachtete. Der Berner Kriminalpolizist Sandro Nyffenegger ermittelt. Die Auflösung des Mordfalles geschieht futuristisch im Frühjahr 2020. Beutlers Krimi spielt sonst zwischen 1979 und Dezember 1991.

 

«Der Bunker von Gstaad» ist nicht nur eine lehrreiche Geschichtslektion, sondern auch ein blankes Gruselkabinett in Sachen Schreckensszenarien, Geheimoperationen und Menschenverachtung. Zum Glück gibt es auch ein paar Figuren, die mitfühlen, anrührig oder skurril sind.

 

Buchbesprechung von Svend Peternell