Lauber, Maria: Ischt net mys Tal emitts

Kulturgutstiftung Frutigland, 257 Seiten, CHF 39.00

ISBN 978-3-7296-0928-0

Schwera Tag

Angschst han ig vur em nüuwe Tag,

was Schwersch das där mer bringe mag.

I lige wach scho stundelang.

O gang, uwärta Tag, vergang!

 

Der Näbel hanget tüüf u schwügt.

Dür ds Grau e müeda Ggaagger flügt.

Tot bischt du, Tag, ehb d'worden bischt.

Wi schwer das nume ds Ufstahn ischt.

 

U d Lampa brünnt. Mys Wärch feät aa.

U glych, där Tag würd o vergah.

Im tüüfschten Innerschtem bischt froh;

Du wiischt: Winächte chuntt eso.

 

Zum 125. Geburtstag der Frutigtaler Dichterin (1891–1973) hat die Kulturgutstiftung Frutigland ein Lesebuch mit Hör-CD (im Zytglogge Verlag) herausgegeben. «Schwera Tag» ist eines der zwei Originaltondokumente der Autorin. Der Zugang zum Werk übers Hörbuch ist ideal. Ich finde es so schön und wertvoll, dass die Liedermacher Trummer und Nadja Stoller sowie das Trio Rehblick das Werk und die «luubi Sprach», wie Maria Lauber ihre Muttersprache nannte, wiederentdeckt haben und weitertragen. Einige der bekanntesten Gedichte haben sie vertont. Sie befinden sich (nebst Lesungen aus dem Werk durch Luise Schranz-Hari und Ueli Schmid) auch auf dem Hörbuch.

 

Das Maria-Lauber-Lesebuch ist für mich schon jetzt im Herbst mein «Winächte»: ein inhaltlich und gestalterisch sorgfältig gemachter Band mit Wort- und Sacherklärungen sowie Angaben zur Entstehungs- und Publikationsgeschichte (zusammengestellt von Erich Blatter). Reto Camenisch hat ihn mit stimmungsvollen Fotografien bereichert. Und die CD gibt es noch als «Geschenk» dazu...


Buchbesprechung von Hanni Meinen Peternell

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