Zytglogge Verlag
259 Seiten
CHF 36.00
ISBN: 978-3-7296-5136-4
Die Autorin aus Unterseen nimmt uns mit zur Linde Linn (im Aargau) und führt uns im Roman zu Menschen, die in den rund 800 Jahren – die Linde zählt zu den ältesten Bäumen der Schweiz – ihren Weg gekreuzt haben könnten.
Es sind sieben Menschen in verschiedenen Epochen. Wir beginnen mit Magdalena im Pestjahr 1349. Da sucht sie Schutz unter der Linde. Samuel – der Schul meister im Jahre 1668 – findet Trost bei ihr, denn die Pest ist erneut ausgebrochen. Die ledige Mutter Elsbeth hofft bei ihr auf einen Ausweg. Hans Jakob versammelt anfangs des 19. Jahrhunderts unter dem mächtigen Baum die Auswandererfamilien. Lehrerin Lili lernt vor 100 Jahren ihren zukünftigen Mann (einen jungen Bauern) an der Linde kennen.
Und dazwischen immer wieder Susanne und Jürg im jetzt.
Buchhändlerin Susanne von der Buchhandlung Bödeli tut mir gut. Immer wieder ein Kapital mit meinen Alltagsthemen und -sorgen zu lesen ist irgendwie «erdend» und dient mir zum «Herunterfahren», nachdem ich mit Magdalena und Elsbeth mitgelitten habe.
Einmal mehr beschenkt uns Therese Bichsel mit ei nem spannenden Historienroman. Für die eine oder den andern ist er schon unter dem Weihnachtsbaum gelegen, aber – ich behaupte mal – seine Saison kommt nun ab Frühling, wenn wir dann die Linde Linn besuchen wollen. Jedenfalls stehen Wanderführer und Baumriesenbildband auch griffbereit neben dem Roman (im Bücherperron) und ich freue mich auf Begegnungen an der Linde bei Linn…
Buchbesprechung von Hanni Meinen